Sonntag, 29. März 2015
Quer durch den roten Kontinent
Und endlich war es soweit. Wir waren bereit Perth zu verlassen und uns auf dem Weg quer durch das südliche menschenleere Outback Australiens zu machen. Die Reservekanister Benzin und Wasser waren aufgefüllt.Vor uns lag eine Strecke von über 3000 km. Dies mussten wir aufgrund unseres Besuches sogar in weniger als vier Tagen schaffen. Naja, der Weg war das Ziel und so ging es zu Klassikern wie „Downunder“ von Man at Work der australischen Sonne entgegen.



Regelmäßig hielten wir nach einer nicht selten zwölfstündigen Fahrt abends an Rest-areas an, um dort zu übernachten. Hier sollten wir die so bekannte und unbeschreiblich große Leere des roten Kontinentes zu spüren bekommen. Die Nullarbor-Plain lag vor uns. Der Name stammt vom lateinischen ab und bedeutet „keine Bäume“. Der Name passt, denn hunderte von Meilen ist das Land flach wie ein Meer und eintönig kahl, Gebüsche und vereinzelte Felsen, hier und da ein Strauch erzeugen das Bild der Leere. Es bildet ein Gebiet, dass viermal so groß ist wie Belgien, es dort aber Nichts gibt. In der zweiten Nacht schliefen wir an einer Stelle, von der aus im Umkreis von 400 Km keine Stadt, nicht einmal ein kleines Dorf waren. Eine einzelne Tankstelle ließ erkennen, dass es hier doch noch eine gewisse Zivilisation gab, zwar in kleinerem Umfang aber bei Geduld fand man sie. Das war teilweise schon ein merkwürdiges Gefühl. Einen anderen Abend hatten wir die Lehnen der Autositze schon nach hinten gestellt und die Schlafsäcke ausgerollt, mussten dann aber doch noch einmal umparken, weil wir genau auf dem Bau eines Stammes australischer Riesenameisen geparkt hatten. Ein weiteres Highlight waren die bekannten Straßen, die sich bis zum Horizont und noch gefühlt drei mal weiter erstrecken. Wir fuhren auf Australiens längster „geradeaus-Strecke“. Insgesamt 169 Km ohne die kleinste Andeutung einer Kurve. Teilweise verwandelten sich die Straßen auch in eine kurze Start- und Landebahn für den Royal Flying Doctor Service, Buschpiloten und Ärzte, die im Fall eines Notfalls bei einem Hilferuf zu dir ins Outback geflogen kommen und dir helfen, weil weit und breit kein Krankenhaus in der Nähe ist. Alles zusammen also stellt die Nullabourplain als größtes Sandsteinplateau einen tristen aber zugleich auch interessanten und aufregenden Ort dar. Trotzdem verlor dieses Areal keinesweges den Reiz, als wir zwei auf einer der endlos erscheinenden Strecken gen Osten im Schatten der letzten Sonnenstrahlen fuhren. Nach zweieinhalb Tagen und einem kurzen Umweg von 400 Km (in Australien ist das kurz) zu den Traumstränden von Esperance, erreichten wir schließlich Adellaide. Es hört sich zwar echt merkwürdig an, das man nur für einen Strand auf so einer weiten Tour noch mal 400 Km mehr in Kauf nimmt, um kurz ins Meer zu springen, aber es hat sich echt gelohnt.

Angekommen in Esperance suchten wir nach dem Twilightbeach, da dieser letztes Jahr zu dem schönsten Strand von Western Australia gewählt wurde. Nach etwas Klippenspringen und schwimmen setzten wir uns mit den noch nicht ganz trockenen Badehosen ins Auto und fuhren weiter.



Adelaide ist eine der kleineren Großstädte in Australien. Jedoch hat auch sie einen gewissen Reiz. Sie gilt als die Kultur- und Festivalstadt Australiens. Außerdem hat sie eine menge Museen, Universitäten, Theater und Parks. Unser Hostel hier war leider nicht so schön. Es war klein und nur die Lage mitten im Zentrum sollte sich bezahlt machen. Nach einem Tag Sightseeing warteten wir dann auf Becci und Jens am Flughafen. Insgesamt blieben wir vier noch drei Tage in Adelaide, um die Stadt etwas zu erkunden und um Bene's Geburtstag zu feiern. Einen Tag machten wir eine Tour durch verschiedene Museen und den anderen Tag ein gemütliches Picknick im Botanischen Garten. Im Anschluss sollte der langgeplante Roadtrip nun beginnen und das nächste Ziel war Melbourne vorbei an der Great Ocean Road mit den Zwölf Aposteln und der London Bridge.





Diese weltbekannte Straße vorbei am azurblauen Meer sollte uns verstehen lassen, warum so viele Menschen von ihr schwärmen.

Nach einem anstrengenden Tag fanden wir nun eine Rest-area mitten im Nirgendwo an einem kleinen See. Dort schlugen wir unsere Lager auf, kochten noch schnell eine Portion Pasta und legten uns schlafen.



Am nächsten Morgen half uns ein älteres australisches Pärchen mit kochendem Wasser aus, damit wir auch bloß unseren Guten-Morgen-und-Gute-Laune-Kaffee bekamen, bevor wir uns weiter auf die Reise machten. Nach ungefähr acht weiteren Stunden im Auto erreichten wir schließlich die fast vier Millionen Einwohnerstadt Melbourne, welche in Deutschland eigentlich fast ausschließlich für die Australien Open (naestes Foto)



und die Formel eins bekannt ist, aber unter den Backpackern den Ruf der schönsten Stadt Australiens vertritt. Die erste Nacht kamen wir in einem schönen Hostel unter, was man eher als Hotel bezeichnen konnte. Leider konnten wir dort nur eine Nacht bleiben. Das nächste Hostel, was wir wirklich erstmal finden mussten, weil wegen des am Wochenende stattfindenden St. Kilda-Festivals alles ausgebucht war, hielt einige Überraschungen für uns bereit. Es sollte sich als eines der schönsten Hostels unserer Zeit in Australien herausstellen. Auf dem Dach des Hostels befand sich eine Rooftopbar mit direkten Blick auf die wunderschöne Skyline Melbournes. Besonders nachts ergab dies im dunkeln einen spektakulären Blick auf die Wolkenkratzer.



Schon nach einigen Stunden mussten wir feststellen, dass sich der allgemeine Ruf Melbournes unter den Backpackern als schönste Stadt bestätigte. Wir wussten nicht warum aber irgendwie hatte uns das Flair dieser Stadt gepackt. Spätestens als wir in den Menschenmassen des bekannten St. Kilda Festivals (Szenestadtteil Melbournes direkt am Meer) standen, mochten wir diese Stadt.



Wir machten auch eine gratis Stadtführung mit, in der uns die gesamte Geschichte der Stadt ausführlich erklärt wurde.







Selbst die Lebensgeschichte des bekannten Verbrechers Ned Kelly, der auch oft als der australische Robin Hood bezeichnet wird und in Melbourne gehängt wurde, wurde hier thematisiert. Nach dreieinhalb Stunden und viel Allgemeinwissen mehr, wurde die Stadttour beendet. Wir ließen den Tag mit einer Dominospizza in einem Park ausklingen und setzten uns abends wieder auf das Dach unseres Hostels. Am letzten Morgen gingen wir noch auf einen bekannten Markt, der sich fast direkt hinter dem Hostel befand und kauften viel günstiges Obst ein, um auf unserer Fahrt nach Sydney nicht zu verhungern.

An dieser Stelle können wir ja mal unsere Blogleser fragen, welche Stadt die Hauptstadt Australiens ist? Ist es Melbourne oder Sydney?

In vielen Fällen würde die Antwort Sydney heißen, weil sie eindeutig mit dem bekannten Bild des Sydney Opera House und der Harbourbridge die populärste Stadt Australiens ist.



Jedoch ist es keine der beiden Städte. Seit dem Bestehen beider Städte gab es zwischen ihnen immer einen Konkurrenzkampf, welche die Hauptstadt des gesamten Kontinentes wird. Da man sich nicht einig wurde, beschloss man, das unbedeutende kleine Canberra als Hauptstadt umzufunktionieren. Als dies entschieden wurde, stellte Canberra eine Art kleine Ortschaft dar. Jedoch ist es mittlerweile nicht so viel anders. Natürlich ist diese Stadt aufgrund ihres Titels gewachsen, aber es war für uns und die meisten Backpacker so uninteressant, dass man an dieser Hauptstadt einfach vorbeifährt und sich auf Sydney freut. Nach einem kurzen Strandaufenthalt in einem kleinen Ort auf dem Weg fuhren wir weiter und kamen zu der bis jetzt schönsten rest-area des gesamten Aufenthaltes. Diese sich ca. acht Auto-Studen vor Sydney befindliche Rest-area lag auf einem Hügel direkt über einer Bucht, in der zu bestimmten Jahreszeiten Wale schwimmen. Leider sahen wir keine Wale aber mit dem Geräusch des Aufeinandertreffens der Wellen auf die Bucht einzuschlafen und dabei den Sternenhimmel betrachten zu können, war schon etwas ganz besonderes.

Nach einer mehrtägigen Fahrt erreichten wir Sydney. Alle waren sehr gespannt, was uns dort erwartete. Genau wie in Melbourne machten wir nun auch hier die Gratis-Stadtführung durch die Stadt, welche ebenfalls dreieinhalb Stunden ging.







Dadurch hatten wir erstmal einen guten Überblick über die Stadt gewonnen und konnten die nächsten Tage alles auf eigene Faust erkunden. Ziel war die bekannte Oper und eine Überquerung der Harbourbridge. Zu dieser Zeit fand auch das Neujahrsfest der Chinesen statt. Für alle die es nicht wissen, es ist gerade Jahr des Schafes. Fragt uns aber nicht, was das bedeutet. In Australien gibt es sehr viele Immigranten asiatischen Ursprunges und aus diesem Grund werden Feste wie dieses sehr groß gefeiert. Am Abend gingen wir dann zu der Harbourbridge, da dort Nachbauten der Terracotta-Armee der Chinesen ausgestellt waren. Die Soldaten waren aus Leinentüchern gefertigt und wurden in allen möglichen Farben beleuchtet. Im Hintergrund erstrahlte die weiße Silluette der Oper und über uns beleuchteten Umrisse der riesigen Harbourbridge.



Alles in allem ergab das einen wirklich sehr schönen Anblick. Den darauffolgenden Tag verbrachten wir noch einmal an dem Kult-Strand Sydneys, dem Bondi-Beach und schauten Surfern bei ihren Kunsstuecken zu nachdem wir uns selber etwas im Wasser abgekuehlt hatten.



Nach einem geselligen Abend in einem Pub ließen wir auch unseren letzten Abend in Sydney ausklingen und informierten uns über den Weg zu unserem nächsten Ziel, dem Nationalpark der Blue Mountains, bevor es zu unserem letzten Ziel Brisbane weiterging.



Die Blue Mountains sind eine Hügelkette, die auch schon von den Aborigines als blaue Hügel bezeichnet wurde. Grund dafür sind die vielen Eukalyptusbäume, die im natürlichen Prozess einen blauen Dunst erzeugen. Da die Blue Mountains von diesen Bäumen überwuchert sind, ergibt der Dunst eine blaue Färbung über dem gesamten Gebirge. Um einen Einblick über die Natur zu bekommen, machten wir eine Wanderung über einen Pass zu einem Wasserfall.









Diese war jedoch nicht allzu lang, weil wir noch an diesem Tag weiter wollten. Es reichte aber, um sensationelle Eindrücke zu gewinnen und atemberaubende Ausblicke genießen zu können. Eigentlich dachten wir, dass das das Highlight des Tages sein sollte, jedoch kam es insgeheim für jeden von uns noch zu einem besseren Erlebnis. Auf der anschließenden Suche nach einem Schlafplatz kamen wir an einen kleinen Strandabschnitt, der uns von unserer App Wikicamps Australien empfohlen wurde. Mit der Hoffnung dort eine Dusche zu bekommen und einen kleinen Platz zu finden, wo wir unser Zelt aufstellen konnten, wurden wir leider enttäuscht. Die beschriebene Dusche war ein abgeschnittener Gartenschlauch der am Strand hing und wo man kein Shampoo benutzen durfte, weil es keinen Abfluss gab und Campen war generell verboten.
Eigentlich waren wir etwas sauer über die falsche Beschreibung. Dann sprangen wir aber erstmal ins Meer. Als wir gerade im Meer planschten und die Temperaturen genossen, ging vor uns die Orange-rote-Sonne unter.



Um es nicht noch klischeehafter zu machen, tauchten auf einem Hügel in der Strandnähe aufeinmal ein paar Kängurus auf, die anscheinend noch mehr die untergehende Sonne genossen als wir. Was für ein Erlebnis. Geschlafen haben wir dann auf einer Raststätte, die wir in dreißig Km entfernung fanden. Am nächsten Tag erreichten wir Brisbane.
Brisbane ist die einzige Großstadt, die nicht am Meer liegt. Aus diese Grund hat die Stadt Brisbane eine schoene kuenstliche Lagune bauen lassen, in der man gratis schwimmen gehen kann.



Jedoch liegt sie am Anfang der australischen Tropenzone. Das war dann auch der Grund für den einwöchigen Regen. Wir nutzten die Zeit um uns Museen über die Geschichte Australiens, die Gallery of Modern Art und die State Library anzugucken.



Im Anschluss daran begaben wir uns zu dem nächsten Supermarkt und kauften für unser Essen ein. Als es am nächsten Tag noch schlimmer wurde mit dem Wetter, nutzen wir den Tag um durch alle möglichen Läden Brisbanes zu gehen und am abend gingen wir ins Kino zum Film American Sniper. Am darauffolgenden Tag fuhren wir alle zusammen in den Lone Pine Koalapark, wo Lukes Wunsch, endlich einen Koala halten zu duerfen, in Erfuellung gehen sollte. Man konnte hier Kaengurus fuettern, Dingos streicheln und generell alle Tiere Australiens sehen.









Luke und Bene bekamen am nächsten Tag einen Job für die kommenden zwei Wochen, sodass sich die Gruppe leider nur noch abends sehen konnte. Wir machten aber das Beste daraus und hatten noch einige schöne Tage bis Jens uns verließ. Zum Abschied gab es dann nocheinmal Jens Lieblings-Dominos-Pizza.



Becci blieb ja mit uns in Brisbane bis unsere nächsten Gäste Kathi und Manou kamen.

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Mittwoch, 4. Februar 2015
Januar und Roadtrip ueber Weihnachten (2/2)
Sunset Kalbarri 2

Luke Berg



Kalbarri sollte unsere Bleibe für die nächsten zwei Tage werden.



Kalbarri Camping

Auch Heiligabend feierten wir hier. Ein fünf Dollar teurer Plastikweihnachtsbaum und eine Weihnachtsmütze waren unsere Deko. Um bei 35 Grad wenigstens etwas deutsches Weihnachtsgefühl zu bekommen, machten Luke und Robin uns ein leckeres Essen nachdem Vivi, Patrick und Bene aus der Kirche wiederkamen.

Kirche

Vivi Muetze

Am ersten Weihnachtsfeiertag fuhren wir in den Kalbarri-Nationalpark, in dem wir eine acht KM lange Wanderung machten. Die Natur dort war einfach nur unbeschreiblich schön und machte sogar das Wandern bei ca. 40 Grad zu einem tollen Erlebnis.

Kalbarri NPark

Kalbarri NPark2

Bene NPark

Kalbarri NPark

Die nächsten Stationen sollten dann Shellbeach und Mokey Mia sein. Der Shellbeach ist ein Strand der aus strömungstechnischen Gründen nur aus angespülten Muscheln besteht und Monkey Mia ist ein Strand, an dem man mit freien Delfinen schwimmen kann.







Wir haben im Wasser allerdings eine Menge gesehen, jedoch kamen wir nicht näher als ca. zwanzig Meter an sie heran.



Der nächste Ort, an dem wir übernachteten war dann Denham an der Shark-Bay. Hier gab es außer schönen Stränden eigentlich nichts, weshalb wir auch am ersten Abend unser Essen am Strand kochten.







Spätestens als Bene dann beim Zeltabbau von einer Huntsmanspider in den Fuß gebissen wurde, machten wir uns auf den Weg weiter nach Carnarvon.



Carnarvon ist für zwei Sachen bekannt. Einerseits ist dieser Ort einer der größten Obst und Gemüse-Produzenten des Landes und andererseits gab es hier bis in die achtziger Jahre eine riesige Station der amerikanischen Nasa zur Überwachung aller Gemini- und Apollo-Missionen.
Nachdem wir dann ein bisschen Gemüse und Obst eingekauft hatten, ging es noch schnell zu einem Supermarkt und dann weiter zu einer 200 KM entfernten Restarea.

Lange strasse

Restareas sind einfach nur Parkplätze auf Sand. Hier kann man wenn man nicht vom Ranger erwischt wird umsonst die Nacht verbringen. Da diese Restarea soweit im Nirgendwo war und kein Ranger Lust hatte eine so weite Strecke ins Outback zu fahren, verbrachten wir die Nacht hier für umsonst. Der Abend wurde dann mit einem Grillen und einem Lagerfeuer unter dem australischen Sternenhimmel mitten im Outback ausklingen gelassen.





Der nächste halt war dann einen Tag später Coral-Bay. Die Strände waren auf Grund des Riffes wirklich die schönsten, die wir während dieser Reise in den Norden gesehen haben. Leider gab es hier keine Möglichkeit mehr spontan auf dem Campingplatz zu bleiben und wir mussten uns Abends nach einem schönen Strandtag auf den Weg nach Exmouth machen.



Diesmal sollten wir uns jedoch für eine Nacht trennen. Da Patrick mit seinem Vierradantrieb unbedingt eine Offroadpiste fahren wollte und Vivi mit dem Heckantrieb dort nicht langfahren konnte.



Bene fuhr mit Vivi (Sie hatte kein Handy und kein Navi) zusammen die normale Strecke nach Exmouth und Luke fuhr dann mit Patrick und Robin die Offroadpiste, da Bene dies ja schon zur genüge aus Afrika kannte.













Der Plan sah vor, uns am Abend in Exmouth auf einem vereinbarten Campingplatz zu treffen. Dies passierte allerdings nicht, da sich die Strecke als Trickreich herausstellte und auf einmal ein See den Weg kreuzte. Die Nacht wurde dann also im Auto im Outback geschlafen. Ohne Netz und Verbindung gab es auch keine Möglichkeit, sich untereinander zu verständigen und wir mussten die Nacht ersteinmal abwarten. Am nächsten Morgen gelang es uns dann jedoch wieder Netz zu bekommen und wir waren froh, dass es allen gut ging. Das Treffen in Exmouth verschob sich damit um einen Tag (Besuch in der Werkstatt mit eingerechnet). Das Auto (Subaru Liberty) trug leider einen Schaden von 600 Dollar davon, es war dann wohl doch nicht uneingeschränkt Offroadtauglich.

Den Rueckweg haben wir dann in zwei Tagen durchgezogen. Nach 10 Tagen im Auto und Zelt hatten wir wieder Lust auf ein richtiges Bett und wollten zurueck in die Stadt. In Perth haben wir uns dann in unserem alten Hostel, dem Banjos, in einem 16-Bett Zimmer eingebucht. Wir wurden von unseren alten Freunden wieder herzlich begrüßt. Einige Franzosen haben sogar für uns gekocht.





Gluecklicherweise konnten wir direkt wieder anfangen zu arbeiten und hatten 3 Wochen am Stueck einen Job. Wir haben Hochregallager fuer ein Moebelhaus aufgebaut, was mit der Hoehenangst nicht immer so einfach war ;)



Aber wir konnten etwas Geld fuer den Roadtrip mit Becci und Jens sparen. Am 28.01. fahren wir nun 2,700km nach Adelaide um die beiden am 01.02. in empfang zu nehmen.

Ach und am 22.01. haben wir uns noch schnell ein Auto gekauft. Wir muessen da ja irgendwie hinkommen :)

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Sonntag, 25. Januar 2015
Januar und Roadtrip ueber Weihnachten (1/2)
Unser Plan war es, über die Weihnachtsfeiertage bis einschliesslich Neujahr einen Roadtrip Richtung Norden zu machen. Das endgültige Ziel sollte Exmouth sein, da Darwin wirklich zu weit weg war. Man darf nicht vergessen, dass dieses Land ein kompletter Kontinent ist. Zum Vergleich: Perth nach Exmouth = 1268 KM; Salzgitter nach Venedig = 1143 KM. Also hatten wir doch schon eine ganz schön lange Strecke vor uns. Insgesamt waren wir zu fünft mit zwei Autos unterwegs.

Gruppenfoto 2

Unser Hostel verliessen wir dann am 22. Dezember nachdem wir unser ganzes Equipment zusammengekauft oder zusammengesucht hatten. Der erste Stop war Jurien Bay, ein kleiner und niedlicher Fischerort in dem Patrick, der bereits zwei Tage zuvor vorgefahren war, auf uns wartete. In der Nähe von Jurienbay gab des den Nambung-Nationalpark, der für seine Milliardenjahre alten Kalksteinfelsen bekannt ist.

Pinnacles

Pinnacles 2

Diese auch als Pinnacles bezeichneten Felsspitzen ergaben dann Abends beim Sonnenuntergang eine geniale Kulisse nachdem das ein oder andere Wüstenrennen von uns mit den Autos durch den Nationalpark veranstaltet wurden waren. Bis auf einige kleine Kollisionen mit hand-großen Steinen passierte nichts und das fahren auf Wüstensand mit Vierradantrieb entwickelte sich zu einem großen Spaß.

Pinnacles alle

Bene Sonnenuntergang

Die Nacht verbrachten wir dann alle im Auto. Pünktlich um drei Uhr nachts begann es dann wie aus Eimern auf das Auto niederzuprasseln und wir wunderten uns nur, das es regnete. Als wir dann aber merkten, dass der Regen in regelmäßigen Abständen von ca. 20 Sekunden wiederkam, stellten wir fest, dass es ein Rasensprängler war, an dem wir aus Versehen zu nahe geparkt hatten. Am nächsten Morgen fuhren wir dann zu öffentlichen Duschen in der Nähe des Hafens, frühstückten gemeinsam am Kofferraum und machten uns auf den Weg zu unserer nächsten Station Geraldton. Dies ist die größte Stadt zwischen Perth und Darwin, hat jedoch nur 35.000 Einwohner. Also sieben mal kleiner als Braunschweig. Wenn man also auf dem Weg von Salzgitter nach Venedig wäre, würde man weit und breit nur eine größere Stadt haben, die kleiner als Braunschweig ist. Ja, willkommen im australischen Outback. Geraldton war dafür bekannt, dass dort alle Leute, die auf dem Weg in den Norden sind, noch einmal im Supermarkt einkaufen, das Auto volltanken und wenn möglich auch gleich zwei Ersatzkanister auffüllen. Wir hatten einen 15-Liter Wasserkanister und einen 20-Liter Benzinkanister in jedem Auto. Nachdem das alles erledigt war, fuhren wir noch zu einem bekannten Denkmal der HMAS Sydney, einem australischen Schlachtschiffes, das im Zweiten Weltkrieg von einem deutschen Schiff versenkt wurden war. Dieses Denkmal war sehr schön gestaltet und befand sich über der Stadt auf einem Berg.

HMAS Sydney

Da unser Plan vorsah, am 24. Dezember in Kalbarri zu sein, mussten wir uns beeilen und blieben keine Nacht in Geraldton. Nun ging es mehrere hundert KM durch das Outback.

Dundee Patrick

Am Straßenrand sah man alle paar Kilometer überfahrenes Kängurus liegen und bei ca. 45 Grad konnte man das Klima nicht gerade genießen. Vereinzelt sah man mal ein Roadhaus. Roadhäuser sind eine Art Tankstelle mit Schlafplatz an denen man noch einmal auftanken kann, bevor man sich wieder weiter ins Outback begibt. Sinn dahinter ist es, zu garantieren, dass man diese weiten Strecken mit dem Auto schaffen kann, ohne liegen zu bleiben. Daraus entstanden auch die in Deutschland bekannten Schilder: „ Nächste Tankstelle in 300 KM.“ (Nur dass es in DE 30 sind)

Nach gefühlten vierzig Stunden in einem Auto ohne Klimaanlage hat man sich sogar das deutsche Wetter gewünscht. Auf dem Weg nach Kalbarri gab es einen bekannten See, der als Pink-Lake bekannt war, da das Wasser eine pinke Färbung ergab. Wir scherzten vorher noch darüber, dass bestimmt in der Nähe eine große Chemiefabrik sei und als wir dann dort ankamen, sahen wir nach einigen KM einen Standort einer bekannten deutschen Chemiefabrik. Nun fragt an sich wirklich ob das der Grund dafür sei. Naja, wir hatten jedenfalls keine Lust mehr dort schwimmen zu gehen. In der Dämmerung erreichten wir dann Kalbarri. Bevor wir jedoch zum Campingplatz fuhren, machten wir einen kleinen Abstecher zu den bekannten Steilklippen am Meer, welche eine wunderschöne Kulisse in der untergehenden australischen Sonne ergaben.

Sunset Kalbarri

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