Sonntag, 25. Januar 2015
Januar und Roadtrip ueber Weihnachten (1/2)
Unser Plan war es, über die Weihnachtsfeiertage bis einschliesslich Neujahr einen Roadtrip Richtung Norden zu machen. Das endgültige Ziel sollte Exmouth sein, da Darwin wirklich zu weit weg war. Man darf nicht vergessen, dass dieses Land ein kompletter Kontinent ist. Zum Vergleich: Perth nach Exmouth = 1268 KM; Salzgitter nach Venedig = 1143 KM. Also hatten wir doch schon eine ganz schön lange Strecke vor uns. Insgesamt waren wir zu fünft mit zwei Autos unterwegs.

Gruppenfoto 2

Unser Hostel verliessen wir dann am 22. Dezember nachdem wir unser ganzes Equipment zusammengekauft oder zusammengesucht hatten. Der erste Stop war Jurien Bay, ein kleiner und niedlicher Fischerort in dem Patrick, der bereits zwei Tage zuvor vorgefahren war, auf uns wartete. In der Nähe von Jurienbay gab des den Nambung-Nationalpark, der für seine Milliardenjahre alten Kalksteinfelsen bekannt ist.

Pinnacles

Pinnacles 2

Diese auch als Pinnacles bezeichneten Felsspitzen ergaben dann Abends beim Sonnenuntergang eine geniale Kulisse nachdem das ein oder andere Wüstenrennen von uns mit den Autos durch den Nationalpark veranstaltet wurden waren. Bis auf einige kleine Kollisionen mit hand-großen Steinen passierte nichts und das fahren auf Wüstensand mit Vierradantrieb entwickelte sich zu einem großen Spaß.

Pinnacles alle

Bene Sonnenuntergang

Die Nacht verbrachten wir dann alle im Auto. Pünktlich um drei Uhr nachts begann es dann wie aus Eimern auf das Auto niederzuprasseln und wir wunderten uns nur, das es regnete. Als wir dann aber merkten, dass der Regen in regelmäßigen Abständen von ca. 20 Sekunden wiederkam, stellten wir fest, dass es ein Rasensprängler war, an dem wir aus Versehen zu nahe geparkt hatten. Am nächsten Morgen fuhren wir dann zu öffentlichen Duschen in der Nähe des Hafens, frühstückten gemeinsam am Kofferraum und machten uns auf den Weg zu unserer nächsten Station Geraldton. Dies ist die größte Stadt zwischen Perth und Darwin, hat jedoch nur 35.000 Einwohner. Also sieben mal kleiner als Braunschweig. Wenn man also auf dem Weg von Salzgitter nach Venedig wäre, würde man weit und breit nur eine größere Stadt haben, die kleiner als Braunschweig ist. Ja, willkommen im australischen Outback. Geraldton war dafür bekannt, dass dort alle Leute, die auf dem Weg in den Norden sind, noch einmal im Supermarkt einkaufen, das Auto volltanken und wenn möglich auch gleich zwei Ersatzkanister auffüllen. Wir hatten einen 15-Liter Wasserkanister und einen 20-Liter Benzinkanister in jedem Auto. Nachdem das alles erledigt war, fuhren wir noch zu einem bekannten Denkmal der HMAS Sydney, einem australischen Schlachtschiffes, das im Zweiten Weltkrieg von einem deutschen Schiff versenkt wurden war. Dieses Denkmal war sehr schön gestaltet und befand sich über der Stadt auf einem Berg.

HMAS Sydney

Da unser Plan vorsah, am 24. Dezember in Kalbarri zu sein, mussten wir uns beeilen und blieben keine Nacht in Geraldton. Nun ging es mehrere hundert KM durch das Outback.

Dundee Patrick

Am Straßenrand sah man alle paar Kilometer überfahrenes Kängurus liegen und bei ca. 45 Grad konnte man das Klima nicht gerade genießen. Vereinzelt sah man mal ein Roadhaus. Roadhäuser sind eine Art Tankstelle mit Schlafplatz an denen man noch einmal auftanken kann, bevor man sich wieder weiter ins Outback begibt. Sinn dahinter ist es, zu garantieren, dass man diese weiten Strecken mit dem Auto schaffen kann, ohne liegen zu bleiben. Daraus entstanden auch die in Deutschland bekannten Schilder: „ Nächste Tankstelle in 300 KM.“ (Nur dass es in DE 30 sind)

Nach gefühlten vierzig Stunden in einem Auto ohne Klimaanlage hat man sich sogar das deutsche Wetter gewünscht. Auf dem Weg nach Kalbarri gab es einen bekannten See, der als Pink-Lake bekannt war, da das Wasser eine pinke Färbung ergab. Wir scherzten vorher noch darüber, dass bestimmt in der Nähe eine große Chemiefabrik sei und als wir dann dort ankamen, sahen wir nach einigen KM einen Standort einer bekannten deutschen Chemiefabrik. Nun fragt an sich wirklich ob das der Grund dafür sei. Naja, wir hatten jedenfalls keine Lust mehr dort schwimmen zu gehen. In der Dämmerung erreichten wir dann Kalbarri. Bevor wir jedoch zum Campingplatz fuhren, machten wir einen kleinen Abstecher zu den bekannten Steilklippen am Meer, welche eine wunderschöne Kulisse in der untergehenden australischen Sonne ergaben.

Sunset Kalbarri

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